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Das erste, was ich tat, als ich wieder auf der kleinen Insel war, die ich meine Heimat nannte, war zum Strand zu gehen. Auch wenn ich in Sydney genauso oft am Strand war, wie hier, was es irgendwie anders. Hier war ich aufgewachsen, hatte laufen und schwimmen gelernt, die meiste Zeit mit meinen Freunden verbracht. Mit offenen Haare, die leicht im Wind hin und her wehten und einer Sonnenbrille auf der Nase lief ich die Promenade entlang, mein Blick auf das Meer gerichtet. 7 Jahre war es her, dass ich nach Sydney gezogen war. Und auch wenn ich seit dem immer mal wieder hier war, fühlte es sich nie so an, wie jetzt. So endgültig. Wieder wie ein zu Hause. Ich setzte mich auf die halbhohe Betonmauer, die Düne und Promenade voneinander trennte und ließ meine schuhlosen Füße dann hinunter baumeln, während ich mein Gesicht in Richtung Sonne drehte.




Da heute einer meiner freien Tage ist, und ich nichts anderes vor hatte, bin ich wie immer an die Strandpromenade gegangen. Schon früher war dies der Treffpunkt meiner Freunde und mir wenn wir langeweile hatten, und auch heute ist es noch so, dass ich hierher komme wenn ich nicht weiß, was ich machen soll. Der heutige Tag ist wie so viele Tage heir auf Tuvalu wunderschön, sonnig und warm. In einer kurzen Hose und einem Shirt, darunter meinen Bikini tragend, in Flip Flops steckend spaziere ich die Promenade entlang als mir ein Busch blondes Haar ins Auge sticht. Es erinnert mich an eine Freundin, die vor Jahren wegzog. Als ich näher komme, fallen mir noch mehrere Geeinsamkeiten auf. °Das kann doch nicht ...° unbändige Freude steht mir ins Gesicht geschrieben. "Joooooooooooo" rufe ich, der letzte Test ob ich recht behalte.

Als mir die warmen Sonnenstrahlen ins Gesicht schienen und ich das leise Rauschen der Wellen hörte, grinste ich leicht und lehnte mich leicht zurück, auf meinen Armen abgestützt. Meine Füße stießen ab und zu mal gegen ein paar Dünen-Gräser aber das störte mich nicht. Ich war froh, wieder hier zu sein, auch wenn der Grund dafür alles andere als glücklich war. Aber über den Tod meines Vaters wollte ich jetzt wirklich nicht nachdenken, denn ich kam damit immer noch nicht klar.
Das ich inzwischen nicht mehr alleine hier war, merkte ich erst, als ich meinen Namen hörte. Schnell drehte ich mich um, um herauszufinden, wer das war. Und sobald ich denjenigen erkannte, sprang ich mit einem dicken Grinsen von der Mauer. "OMG Maddie!" ruf ich und renn auf sie zu, um sie erst mal zu umarmen. Ich vermisste meine Freunde so unglaublich doll, denn sie nur mal in den Ferien zu sehen war viel zu selten.




Ich sehe ihr breites Grinsen bis hier her wo ich stehe. schneller als irgendwer reagieren hätte können ist sie dann schon auf den Beinen und läuft zu mir rüber, drückt mich ganz fest und schon habe auch ich meine Arme um sie geschlungen, halte sie und fühle mich Jahre in die Vergangenheit zurück versetzt. " Du bist es wirklich" kichere ich und drücke sie nochmals fest bevor ich sie loslassen. "Was machst du denn hier? Solltest du nicht in Sydney oder weiß der Geier wo sein. Was hat dich wieder auf die Insel getrieben? " Glücklich betrachte ich sie und strahle mit der Sonne um die Wette. Endlich habe ich meine beste Freundin wieder bei mir. "Bleibst du denn für länger? Oder ist das hier nur Heimaturlaub?"

Ich drückte sie fest an mich und ohne zu zögern schlang auch sie ihre Arme um mich. Ich konnte nicht anders, als breit zu grinsen, denn auch wenn ich in Sydney schnell neue Freunde gefunden hatte, vermisste ich meine alten Freunde immens. Ich hatte Maddie schon sicher ein ganzes Jahr nicht mehr gesehen und ich bereute es echt, dass wie über die letzten Ferien nicht die Zeit gefunden hatten, uns zu treffen. "Klar bin ich das wirklich!" erwiderte ich, immernoch grinsend. Ich ließ mich erneut drücken, bevor ich sie losließ und sie einfch nur ansah. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als sie mir tausend Fragen auf einmal stellte. Doch als ich daran dachte, warum ich hier war, fiel das Lächeln von meinen Lippen und ich fuhr mir durch die Haare. "Ich bin gerade dabei, wieder her zu ziehen. Mein.. Mein Vater... er ist vor ein paar Wochen gestorben." Ich brauchte ein paar Sekunden, bevor cih weiter sprechen konnte. "Ich wollte nicht alleine in Sydney bleiben, nicht ohne ihn. Also bin ich jetzt wieder hier. Beende mein Studium hier und mal schauen was ich dann mache. Aber ich glaube, hier zu sein, wird mir gut tun" sagte ich ehrlich. Einfach, weil meine Mom hier war, ich meine beste Freundin wieder bei mir hatte und all meine anderen Freunde auch wieder sehen würde. Ich wusste, dass ich nicht alleine war und zu sehen, dass Maddie sich so freute, mich zu treffen, half schon etwas mehr.





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